Rückblick

Das SAW-Jahr 2018

Die ersten zwei Gebäude der Siedlung Helen Keller werden eröffnet und bezogen. Die SAW erhält eine neue Direktion und ein neues Stiftungsratspräsidium. Die Vision und Strategie der SAW werden verabschiedet. Das Bauprojekt Grünwald durchläuft einen breiten Mitwirkungsprozess. Der Bau der Siedlung Erikastrasse schreitet voran. Die Spitex Zürich SAW wird papierlos. Digitalisierung und generationenverbindende Projekte ergänzen die Angebote der SAW-Soziokultur. Prämierter Jahresbericht. Das waren für die SAW die wichtigsten Ereignisse und Projekte 2018.

Text: Nina Scheu; Bilder: Dominique Meienberg / Frédéric Meyer / SAW
 
Ein bewegtes Jahr hat Ruhe gebracht

2018 war für die SAW ein bewegtes Jahr. Im April trat die neu gewählte Direktorin Andrea Martin-Fischer die Nachfolge von Ernst Tschannen an, der die Stiftung interimistisch fast ein Jahr lang geleitet hatte. Bereits einen Monat später übernahm der neu gewählte Stadtrat Andreas Hauri das Umwelt- und Gesundheitsdepartement von der abgetretenen Stadträtin Claudia Nielsen und wurde kraft seines Amtes neuer Stiftungsratspräsident.

Aufgrund abgelaufener Amtszeiten wurden vier neue Stiftungsrät*innen gewählt. Auf Ebene Geschäftsleitung konnte mit Colette Hämmerle eine erfahrene und sehr gut qualifizierte Leiterin Finanzen & Services gewonnen werden, die ihr Amt von Balz Christen übernahm, der die Finanzgeschäfte seit Juni 2016 ebenfalls interimistisch geführt hatte. Ein herzlicher Dank geht an alle abgetretenen Verantwortlichen, und ein herzliches Willkommen gilt allen neuen. Die personellen Wechsel und Interimsphasen auf den unterschiedlichen Stufen bedeuteten für Mitarbeitende, Mietende und Partnerorganisationen Verunsicherung: Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit den neuen Personen? Bleibt mein Job, wie er ist? Ist meine Arbeit noch gefragt? Wie sieht es mit der Qualität aus? Führen neue Strategien und Ziele plötzlich in eine ganz andere Richtung? Diese und viele Fragen mehr beschäftigten und beunruhigten. Mit der Verabschiedung der Unternehmensstrategie und der Fokussierung auf Sicherheit, Qualität und Kundenorientierung bauten Stiftungsrat und Geschäftsleitung gezielt Vertrauen und Sicherheit auf. Die Umstellung der Rechnungslegung nach HRM2 und die Realisierung einer neuen IT-Lösung erforderten grossen Aufwand. Sie bilden jedoch eine wichtige Voraussetzung für eine transparente und zeitgemässe Betriebsführung.

SAW: Unternehmensstrategie pdf_icon
Mehr anzeigen
  • Andrea Martin-Fischer (Direktorin, links) und Colette Hämmerle (Bereichsleiterin Finanzen und Services, stellvertretende Direktorin, rechts)
    Andrea Martin-Fischer (Direktorin, links) und Colette Hämmerle (Bereichsleiterin Finanzen und Services, stellvertretende Direktorin, rechts)
 
Siedlung Helen Keller: 61 zusätzliche Wohnungen in Schwamendingen

Die Siedlung Helen Keller in Schwamendingen stammt aus den 1970er-Jahren und genügt heutigen Ansprüchen nicht mehr. Statt einer aufwändigen und teuren Sanierung entschied sich die SAW, einen Ersatzneubau zu erstellen und gleichzeitig mehr subventionierten Wohnraum für ältere Menschen in Zürich zu schaffen.

Bis 2020 entstehen anstelle der alten Überbauung mit 91 Wohnungen vier Neubauten mit insgesamt 152 1,5- bis 3-Zimmer-Wohnungen. Die ersten beiden Gebäude mit 70 Wohnungen, realisiert durch das Atelier Abraha Achermann Architekten in Zürich, konnten im März 2018 bezogen werden. Die offizielle Eröffnungsfeier fand im Februar 2018 statt. Im Herbst 2018 erfolgte nach Abbruch der bestehenden Liegenschaft der Start zur zweiten Bauetappe. Zwei weitere Gebäude werden planungsgemäss im Sommer 2020 fertiggestellt.

WohnZeit: Bauen in der SAW pdf_icon
Mehr anzeigen
  • Die frisch eröffnete Siedlung Helen Keller (1. Bauetappe) im Frühling 2018.
    Die frisch eröffnete Siedlung Helen Keller (1. Bauetappe) im Frühling 2018.
  • Die frisch eröffnete Siedlung Helen Keller (1. Bauetappe) im Frühling 2018.
    Die frisch eröffnete Siedlung Helen Keller (1. Bauetappe) im Frühling 2018.
  • Die frisch eröffnete Siedlung Helen Keller (1. Bauetappe) im Frühling 2018.
    Die frisch eröffnete Siedlung Helen Keller (1. Bauetappe) im Frühling 2018.
  • Die frisch eröffnete Siedlung Helen Keller (1. Bauetappe) im Frühling 2018.
    Die frisch eröffnete Siedlung Helen Keller (1. Bauetappe) im Frühling 2018.
  • Die frisch eröffnete Siedlung Helen Keller (1. Bauetappe) im Frühling 2018.
    Die frisch eröffnete Siedlung Helen Keller (1. Bauetappe) im Frühling 2018.
 
Bauprojekte: Aus Ringling wird Grünwald

Nach langjährigen juristischen Auseinandersetzungen scheiterte das als Ringling bekannte Bauprojekt auf dem städtischen Areal Rütihof in Höngg 2016 vor Bundesgericht. 2017 konnte die Projektentwicklung neu gestartet werden. Es wurde entschieden, mit den bisherigen Bauträgerinnen SAW, GBMZ (Gemeinnützige Bau- und Mietergenossenschaft Zürich) und der ebenfalls gemeinnützigen Baugenossenschaft Sonnengarten als Kooperationspartnerinnen ein neues Wohnbauprojekt zu erstellen.

Im Sommer 2018 wurde ein Mitwirkungsverfahren mit allen in das Projekt involvierten städtischen Stellen, den drei Bauträgern und der Quartierbevölkerung abgeschlossen. In solchen Mitwirkungsverfahren können die Bedürfnisse der Quartierbevölkerung aufgenommen werden und frühzeitig in den Planungsprozess einfliessen. Basierend auf dem Ergebnis des Mitwirkungsverfahrens sollte ein neuer Projektwettbewerb durchgeführt werden. Derzeit ist der Prozess sistiert, weil zwei Rechtsverfahren (eine Einsprache gegen ein Strassenprojekt und ein Rekursverfahren zum Quartierplan) hängig sind. Die Stadträte Daniel Leupi und André Odermatt haben gemeinsam mit den Bauträgerinnen entschieden, den Architekturwettbewerb erst nach Vorliegen der rechtskräftigen Urteile zu starten: Beim Strassenprojekt voraussichtlich Ende 2019, im Rekursverfahren zum Quartierplan möglicherweise erst im Herbst 2020. Unumstritten bleibt, dass für das Quartier ein lebendiger Mittelpunkt mit dem Angebot von gemeinnützigen Wohnungen und weiterer Quartierinfrastruktur geschaffen werden soll.

Mehr anzeigen
  • Beim Mitwirkungsverfahren Grünwald diskutierte die Bevölkerung mit den Planern über die Quartiergestaltung.
    Beim Mitwirkungsverfahren Grünwald diskutierte die Bevölkerung mit den Planern über die Quartiergestaltung.
  • Beim Mitwirkungsverfahren Grünwald diskutierte die Bevölkerung mit den Planern über die Quartiergestaltung.
    Beim Mitwirkungsverfahren Grünwald diskutierte die Bevölkerung mit den Planern über die Quartiergestaltung.
  • Beim Mitwirkungsverfahren Grünwald diskutierte die Bevölkerung mit den Planern über die Quartiergestaltung.
    Beim Mitwirkungsverfahren Grünwald diskutierte die Bevölkerung mit den Planern über die Quartiergestaltung.
  • Beim Mitwirkungsverfahren Grünwald diskutierte die Bevölkerung mit den Planern über die Quartiergestaltung.
    Beim Mitwirkungsverfahren Grünwald diskutierte die Bevölkerung mit den Planern über die Quartiergestaltung.
  • Beim Mitwirkungsverfahren Grünwald diskutierte die Bevölkerung mit den Planern über die Quartiergestaltung.
    Beim Mitwirkungsverfahren Grünwald diskutierte die Bevölkerung mit den Planern über die Quartiergestaltung.
 
Digitalisierung I: Papierlose Spitex Zürich SAW

Die Stiftung Alterswohnungen ist ins digitale Zeitalter gestartet. Die SAW-Spitex ist fast vollständig papierlos organisiert: Alle Mitarbeitenden verfügen mit ihren Handys nicht nur über direkten Zugriff auf ihre E-Mails, sondern auch auf die Dossiers ihrer Kundinnen und Kunden sowie die gesamte Dokumentenablage, das Medikamentenmanagement und die Wunddokumentation.

Selbstverständlich ist der Datenschutz jederzeit gewährleistet. Über die App-basierte Software Perigon können sämtliche Einsatzpläne jederzeit eingesehen und die Leistungen mobil erfasst werden. Pflegeberichte können auch sprachgesteuert eingelesen werden. Dies erlaubt eine deutlich effizientere Dokumentation und bedeutet eine Vereinfachung für sprachlich weniger versierte Mitarbeitende.

Mehr anzeigen
  • Spitex digital: Auf dem Tablet lässt sich zeigen wie die Behandlung aussieht.
    Spitex digital: Auf dem Tablet lässt sich zeigen wie die Behandlung aussieht.
 
Digitalisierung II: Alt und Jung gemeinsam

Die Mieterschaft der SAW nutzt Computer und Internet sehr unterschiedlich. Es gibt immer mehr «Silver Surfer», die sich mit grösster Selbstverständlichkeit im Netz bewegen; es gibt jedoch auch eine Vielzahl von älteren Menschen, die weder mit Handys noch mit Computern umgehen kann. Im Rahmen eines Pilotprojekts der SAW-Soziokultur wurden 2018 in fünf Siedlungen kostenlose Einführungskurse in die Welt von Computer, Handy und Internet angeboten.

Alle Kurse waren vollständig ausgebucht. Die älteste Teilnehmerin war 98 Jahre alt. Im generationenübergreifenden Dialog erlernten im «Game-Café» Primarschüler*innen mit Mieterinnen und Mietern der SAW anhand speziell entwickelter Computerspiele gemeinsam den Umgang mit Tablet und Computer. Generationenverbindend war auch das Projekt «Jung sucht Alt»: Jugendliche mit Lernbeeinträchtigungen aus der Fachschule Viventa/15plusSHS konnten erste Erfahrungen in der Arbeitswelt sammeln, indem sie an einem Nachmittag pro Woche kleine Haushaltarbeiten für SAW-Mieter*innen übernahmen. Beide Angebote werden 2019 weitergeführt.

Mehr anzeigen
  • Spielerischer Umgang mit Computer und Tablet im «Game-Café»
    Spielerischer Umgang mit Computer und Tablet im «Game-Café»
  • Spielerischer Umgang mit Computer und Tablet im «Game-Café»
    Spielerischer Umgang mit Computer und Tablet im «Game-Café»
  • Spielerischer Umgang mit Computer und Tablet im «Game-Café»
    Spielerischer Umgang mit Computer und Tablet im «Game-Café»
  • Spielerischer Umgang mit Computer und Tablet im «Game-Café»
    Spielerischer Umgang mit Computer und Tablet im «Game-Café»
  • Spielerischer Umgang mit Computer und Tablet im «Game-Café»
    Spielerischer Umgang mit Computer und Tablet im «Game-Café»
  • Spielerischer Umgang mit Computer und Tablet im «Game-Café»
    Spielerischer Umgang mit Computer und Tablet im «Game-Café»
 
Soziokultur: Leben in den Siedlungen

Das selbstorganisierte Leben in den Siedlungen der SAW ist das Schwerpunktthema dieses Jahresberichts. Selbständiges Wohnen bis ins hohe Alter heisst auch, sich selbst zu organisieren. Eines der wichtigsten Ziele der SAW-Soziokultur ist die Förderung von selbstorganisierten Aktivitäten der Mieterschaft sowie von Nachbarschaftshilfe. Mitbestimmung und Teilnahme sind erwünscht, aber freiwillig. Im Vordergrund aller Bemühungen steht der Respekt vor der Eigenständigkeit unserer Mieterinnen und Mieter.

Die Stiftung Alterswohnungen unterstützt die Mieterschaft wenn immer möglich mit Anregungen und Infrastruktur bei der Organisation und Durchführung verschiedener Anlässe in den Siedlungen. Auch die von der Abteilung Soziokultur organisierten Veranstaltungen und Kurse können zum Ausgangspunkt solcher Aktivitäten werden. So entstanden in mehreren SAW-Siedlungen selbstorganisierte Mittagstische auf der Basis des Tavolata-Konzepts, das im Rahmen einer SAW-Veranstaltung vorgestellt wurde. Vorträge und Kurse sind meist sehr gut besucht. Auch das Gedächtnis- und Bewegungstraining «agil&mobil» erfreut sich wachsender Beliebtheit.

Mehr anzeigen
  • Sommerfest in der SAW-Siedlung Neubühl
    Sommerfest in der SAW-Siedlung Neubühl
 
Auszeichnung für den SAW-Jahresbericht

Der SAW-Jahresbericht 2017 wurde mit dem «BCM-Award» in Gold in der Sparte «Reporting Digital/Crossmedia» ausgezeichnet.

Zu den Mitbewerbern um den besten digitalen Jahresbericht gehörten unter anderem BMW, der Flughafen München und die Bayer AG. Im Vergleich zu diesen Konzernen mit ihren riesigen Marketingabteilungen erscheint die Stiftung Alterswohnungen als Zwerg. Trotzdem, oder gerade darum schrieb die Jury in ihrer Laudatio: «Der SAW-Jahresbericht ist sehr zielgruppengerecht umgesetzt und brilliert durch pfiffige Teillösungen – ein sehr gutes, angemessenes Produkt, das beweist, dass gute Ideen und sinnvolle Interaktion besser sind als teurer Budenzauber.»

MK, Ausgabe 10/18 pdf_icon
Mehr anzeigen
  • Die frühere Kommunikationsleiterin der SAW Isabel Baumberger (links) mit ihrer Nachfolgerin Nina Scheu, am BCM 2018 in Wien. Gold holte sich die SAW in Zusammenarbeit mit der Agentur Eidenbenz/Zürcher AG.
    Die frühere Kommunikationsleiterin der SAW Isabel Baumberger (links) mit ihrer Nachfolgerin Nina Scheu, am BCM 2018 in Wien. Gold holte sich die SAW in Zusammenarbeit mit der Agentur Eidenbenz/Zürcher AG.
  • Die frühere Kommunikationsleiterin der SAW Isabel Baumberger (links) mit ihrer Nachfolgerin Nina Scheu, am BCM 2018 in Wien. Gold holte sich die SAW in Zusammenarbeit mit der Agentur Eidenbenz/Zürcher AG.
    Die frühere Kommunikationsleiterin der SAW Isabel Baumberger (links) mit ihrer Nachfolgerin Nina Scheu, am BCM 2018 in Wien. Gold holte sich die SAW in Zusammenarbeit mit der Agentur Eidenbenz/Zürcher AG.
  • Die ehemalige Kommunikationsleiterin der SAW Isabel Baumberger (links) mit ihrer Nachfolgerin Nina Scheu, am BCM 2018 in Wien. Gold holte sich die SAW in Zusammenarbeit mit der Agentur Eidenbenz/Zürcher AG.
    Die ehemalige Kommunikationsleiterin der SAW Isabel Baumberger (links) mit ihrer Nachfolgerin Nina Scheu, am BCM 2018 in Wien. Gold holte sich die SAW in Zusammenarbeit mit der Agentur Eidenbenz/Zürcher AG.
 
 

Ausblick

Projekte der
SAW für 2019

Die SAW-Siedlung Erikastrasse wird eröffnet. Gemeinsam mit den Pflegezentren Zürich (PZZ) gibt die SAW ein Konzept ein für Alterswohnungen auf dem Josef-Areal im Kreis 5, und Ende Jahr soll mit der denkmalpflegerischen Instandsetzung der SAW-Pioniersiedlung Espenhof-Süd begonnen werden. Die Spitex Zürich SAW erweitert ihre Kompetenzen gegenüber Kundinnen und Kunden mit Demenz, und die Abteilung Soziokultur stärkt die Selbstorganisation unserer Mieterinnen und Mieter. Im generationenverbindenden Dialog vermitteln verschiedene Veranstaltungen und Kurse Einblicke in die digitale Gegenwart und Zukunft.

Text: Nina Scheu; Bilder: Dominique Meienberg / Frédéric Meyer / SAW
 
Ein bewegtes Jahr soll neue Perspektiven schaffen

Stabilität und Sicherheit bedeuten nicht Stillstand, sondern eine gesunde Basis für Weiterentwicklung und Fortschritt. Im Umwelt- und Gesundheitsdepartement steht die Überarbeitung der Altersstrategie an. Die SAW wird die 2018 begonnene Liegenschaftenstrategie abschliessen und mit einer Befragung der Mieterschaft die Kundenzufriedenheit erheben.

Es gilt, 2019 weitere Bauprojekte allein oder in Kooperation mit Partnerbetrieben zu planen, zu entwickeln und zu realisieren, um dem nach wie vor hohen Bedarf an kostengünstigen Wohnungen für ältere Menschen zu begegnen. Es gilt aber auch, neue innovative Wohnformen und Modelle des Zusammenlebens zu entwickeln oder einfach auszuprobieren und die Möglichkeiten der Digitalisierung gezielt für eine höhere Lebensqualität und Sicherheit im Alter zu nutzen.

Mehr anzeigen
  • Im kommenden Jahr wird die Altersstrategie der Stadt Zürich überarbeitet.
    Im kommenden Jahr wird die Altersstrategie der Stadt Zürich überarbeitet.
 
Bauen für die Zukunft

In der Stadt Zürich ist die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum für ältere Menschen nach wie vor gross. Mit mehreren Neubauprojekten erhöht die SAW ihren Wohnungsbestand kontinuierlich. Die SAW-Siedlung Erikastrasse wird planmässig fertiggestellt: 56 neue Alterswohnungen stehen ab April 2019 in Wiedikon zum Bezug bereit. Auch die zweite Bauetappe der SAW-Siedlung Helen Keller schreitet planmässig voran. Im Frühsommer 2020 sind die beiden Gebäude mit 82 neuen Alterswohnungen bezugsbereit.

Für das Kooperationsprojekt Letzibach D mit gesamthaft 265 gemeinnützigen Wohnungen soll 2019 der Baurechtsvertrag mit der Stadt Zürich abgeschlossen werden. Im Hochhausteil sind rund 130 Alterswohnungen vorgesehen, im Erdgeschoss sind Gewerberäume geplant. Der Gemeinderat entscheidet voraussichtlich 2020 über den Objektkredit. Der Bezug ist 2024 geplant. Für mehrere Bauprojekte sind Abklärungen und Machbarkeitsstudien im Gange. Es geht um die Möglichkeit, ältere Siedlungen zu renovieren oder durch Neubauten zu ersetzen, und um die Gewinnung von Baurechten oder um Landabtausch mit anderen gemeinnützigen Organisationen, um Neubauten realisieren zu können.

Mehr anzeigen
Auch im Jahr 2019 baut die SAW neue Wohnungen für die ältere Bevölkerung.
Auch im Jahr 2019 baut die SAW neue Wohnungen für die ältere Bevölkerung.
 
Kooperationsprojekte

Das Ziel der SAW, in den kommenden Jahren ihren Bestand an Alterswohnungen um mehrere hundert Wohnungen zu erhöhen, kann auf den SAW-eigenen Grundstücken allein nicht erreicht werden. Das lässt sich nur in Zusammenarbeit mit anderen Bauträgerinnen realisieren. Neben den Projekten in der Planungs- und Bauphase legt die SAW deshalb den Fokus auf Projektentwicklungen in Kooperation mit weiteren gemeinnützigen Bauträgern sowie Dienstabteilungen und Stiftungen der Stadt Zürich.

Dies, um eine gute Durchmischung der Bewohnerschaft zu gewährleisten und um Synergien zu nutzen. Diese sind auch gute Voraussetzungen für Nachhaltigkeit bei der Planung und dem Betrieb der Gebäude.

Kooperationsmöglichkeiten steht die SAW sehr offen gegenüber. Mit den Alters- oder Pflegezentren zeichnen sich erste Möglichkeiten ab. Gemeinsam mit den Pflegezentren der Stadt Zürich konnte die SAW Ende 2018 ein Konzept für die Testplanung des Josef-Areals im Kreis 5 einreichen. Angestrebt werden an diesem Standort 130 Alterswohnungen mit Zusatznutzungen. Der nördliche Teil der letztmals 1982 sanierten Gründungssiedlung Espenhof wurde 2015 aus dem Inventar der schützenswerten Bauten entlassen, während der Südteil des Pionierwerks definitiv unter Denkmalschutz gestellt wurde. Der Baustart für die denkmalpflegerische Instandsetzung des südlichen Siedlungsteils ist für Ende 2019 vorgesehen. Für den Nordteil sind Ersatzneubauten geplant. Das Planungsteam wird 2019 in einem Konkurrenzverfahren mit Fachjury bestimmt.

Mehr anzeigen
  • Auf dem frei werdenden Josef-Areal möchte die SAW ein Kooperationsprojekt mit den Pflegezentren Zürich (PZZ) verwirklichen. (Plan © Geomatik+Vermessung Zürich)
    Auf dem freiwerdenden Josef Areal möchte die SAW ein Kooperationsprojekt mit den Pflegezentren Zürich (PZZ) verwirklichen. (Plan © Geomatik+Vermessung Zürich)
 
Spitex Zürich SAW mit Jahresthema Demenz

Im Jahr 2019 steht für die Spitex Zürich SAW das Thema Demenz im Fokus. Unter anderem sind dazu mehrere Inputveranstaltungen in den verschiedenen Einsatzgebieten geplant.

Diese werden in interdisziplinärem Rahmen stattfinden: Mitarbeitende aus dem Kader, der Administration, der Pflege, der Hauswartung und von Hauswirtschaft & Betreuung werden sich gemeinsam mit dem Thema befassen. Einheitliche Haltungs- und Handlungsgrundsätze spielen eine tragende Rolle im Umgang mit dementen Menschen. Im Verlauf des Jahres soll geprüft werden, ob es für die Zukunft sinnvoll wäre, innerhalb der SAW eine Thementrägerin oder einen Thementräger Demenz zu etablieren.

Mehr anzeigen
  • Im Umgang mit Demenz braucht es einheitliche Haltungs- und Handlungsgrundsätze.
    Im Umgang mit Demenz braucht es einheitliche Haltungs- und Handlungsgrundsätze.
 
Kursangebote zur Digitalisierung

Heutzutage gehört zum selbständigen Leben immer häufiger auch der Umgang mit digitalen Hilfsmitteln. Erst ein Teil der SAW-Mieterinnen und -Mieter nutzt digitale Tools. Die Bandbreite ist gross. Viele nutzen das Internet regelmässig als Informationsquelle. Gleichzeitig sind Bedenken gegenüber der Datensicherheit verbreitet.

Die SAW will ihren Mietenden mit diversen Projekten den Zugang zur digitalen Welt erleichtern. Die Angebote reichen von der Bedienungshilfe von VBZ-Automaten über Handy-Kurse bis zu Gaming-Nachmittagen. Sie sind jeweils an den Anschlagtafeln in den Siedlungen ausgeschrieben und über die SAW-Website abrufbar.

Mehr anzeigen
  • Die Kursteilnehmenden merken rasch, dass der Umgang mit Computer und Tablet gar nicht so schwierig ist.
    Die Kursteilnehmenden merken rasch, dass der Umgang mit Computer und Tablet gar nicht so schwierig ist.
 
Soziokultur: Partizipation und Tablet-Projekt Erikastrasse

Der Erstbezug der neuen SAW-Siedlung Erikastrasse beginnt zwischen April und Mai 2019. Die Mieterinnen und Mieter werden beim Aufbau des sozialen Zusammenlebens unterstützt. Ziel ist es, die Wünsche und Bedürfnisse der Mieterschaft im partizipativen Prozess kennenzulernen und nach Möglichkeit umzusetzen. Um sicherzustellen, dass die Mieter*innen umfassend informiert werden, veranstaltet die SAW in den ersten Monaten regelmässig themenspezifische Treffen, bei denen Hauswartung, Spitex und Soziokultur sowie die Bauverantwortlichen und die Geschäftsleitung Auskunft geben und Fragen beantworten.

Den Mieterinnen und Mietern stehen diverse Aufenthaltsräume zur Verfügung, welche die Begegnung fördern. Dazu gehört eine gemütliche Leseecke mit einem Bücherregal, das zum Büchertausch einlädt. Ein Novum ist auch die Fitnessecke, die der Mieterschaft kostenfrei zur Verfügung steht. Die SAW-Soziokultur organisiert ungezwungene Mieter*innentreffen und koordiniert weitere gemeinschaftsfördernde Aktivitäten. Als Pilotprojekt werden die Wohnungen mit Tablets ausgestattet, über die Störungsmeldungen, Veranstaltungen und Nachrichten aller Art geteilt werden können. In der Anfangsphase werden die Mietenden von einer Fachperson im Umgang mit App und Tablet unterstützt. Die SAW bietet kostenloses WLAN in den öffentlichen Räumen an.

Mehr anzeigen
  • Die SAW fördert die persönliche Vernetzung. Die Projektleitung (am rechten Tisch Andreas Dreier, am linken Ulrike Liebert) erklärt den Mitgliedern des Stiftungsrats und den Medien die Funktionsweise der Tablets.
    Die SAW fördert die persönliche Vernetzung. Die Projektleitung (am rechten Tisch Andreas Dreier, am linken Ulrike Liebert) erklärt den Mitgliedern des Stiftungsrats und den Medien die Funktionsweise der Tablets.
 
Wohnen: Umfrage zur Zufriedenheit

Im Frühjahr 2019 wird mit einer grossen Umfrage bei allen Mieter*innen nachgefragt, wie es ihnen in ihren SAW-Wohnungen gefällt. Im Zentrum steht die Zufriedenheit mit der Wohnsituation, aber auch mit dem Leben in den Siedlungen, denn die Lebensqualität ist der SAW ebenso wichtig wie ein gutes Wohnungsangebot.

Wie nutzen die Mieterinnen und Mieter das soziokulturelle Programm der SAW und die angebotenen Dienstleistungen? Erfahren sie das Siedlungsleben als gemeinschaftlich, geniessen sie soziale Kontakte oder leiden sie unter Einsamkeit? Und wie steht es um ihre Mobilität? Ein eigenes Kapitel widmet sich der Digitalisierung: Die Mieterinnen und Mieter werden gefragt, welche digitalen Geräte und Hilfsmittel sie nutzen und welche Kursangebote sie diesbezüglich schätzen würden. Es ist ein Anliegen der SAW, dass Innovationen wie der Einsatz digitaler Hilfsmittel sinnvoll und im Einklang mit den Bedürfnissen der Mieterschaft umgesetzt werden. Die Auswertung der Antworten wird es ermöglichen, besser auf die Ansprüche der Mieterinnen und Mieter einzugehen und weitere bedürfnisgerechte Dienstleistungen zu entwickeln.

Mehr anzeigen
  • Mit einer grossen Umfrage bei ihrer Mieterschaft will die SAW erfahren, wie zufrieden diese mit der Wohnsituation und dem SAW-Dienstleistungsangebot ist.
    Mit einer grossen Umfrage bei ihrer Mieterschaft will die SAW erfahren, wie zufrieden diese mit der Wohnsituation und dem SAW-Dienstleistungsangebot ist.